Berichte 1. Mannschaft

Aktuelle Aufstellung s. Landesliga OS

Weingarten wird Vizemeister in der Landesliga

Der letzte Spieltag in der Landesliga endete gegen die Schachfreunde aus Wetzisreute mit einem 4.5:2.5 Erfolg. Er sah nur 7 Begegnungen, da aus Personalmangel ein Brett frei blieb. Eberhard Christ (Brett 2) zeigte in einer wilden Partie im Staunton-Gambit sein taktisches Verständnis und siegte mit temporärem Damenopfer. Zentrale offene Linien prägten die Partie von Hubert Müller (Brett 7), der im Abtausch einen Mehrbauern gewann und von der etwas verfrühten Aufgabe des Gegners profitierte. Einen Qualitätsverlust nach schöner Kombination musste zunächst Adrian Berisha (Brett 5) verkraften, bevor er später mit einer sehenswerten Bauerngabel auf c2 gegen 2 Türme ausglich und ebenfalls siegte. Das Spiel von Josef Möhrle (Brett 4) gegen die Philidor-Verteidigung verlagerte sich durch die lange Rochade zunehmend auf den Damenflügel. Sein junger Gegner setzte hier sehr geschickt die Akzente, die in eine Weingartener Niederlage mündeten. Erheblich unter Druck geriet auch Dominik Kern (Brett 6), doch konnte er den Kopf oben behalten und rettete sich durch einige ungenaue Züge seines Gegners in ein Remis. Dirk Schmidt (Brett 3) versuchte, zu einem ihm gemäßen Königsinder zu gelangen, musste sich allerdings mit teils einengender, teils agressiver Spielweise auseinandersetzen, was ihm schließlich eine Leichtfigur und später die Partie kostete. Aus der eher bedächtigen Abtauschvariante der Französischen Verteidigung entwickelte sich bei Zbigniew Szczep (Brett 1) eine brisante Partie, die spätestens nach dem Abtausch auf f3 und dem Auftauchen von Sf4 nebst f5 Fahrt aufnahm. Sein Gegner hatte indes Chancen durch Freibauern am Damenflügel, doch leitete ein forcierter Abtausch in ein Turmendspiel mit Qualitätsvorteil über. Hier verfügten beide Seiten über Angriffsideen, doch ging der Punkt an Weingarten. Vielleicht war auch hier die Aufgabe etwas verfrüht. So endet die Saison für den SV Weingarten auf dem 2. Platz, wohl wissend, dass diesmal der ganz große Wurf in greifbarer Nähe gestanden hatte.

Weingarten verliert gegen bärenstarke Jedesheimer

Das Heimspiel von Weingarten I gegen Jedesheim II gestaltete sich am Sonntag derart schwierig, dass an keinem einzigen Brett der volle Punkt zu holen war. Damit konnte der zweite Tabellenplatz nicht gehalten werde. Zunächst setzte es eine Niederlage durch Wieland Hoffmann (6), der über das selten gespielte Blackmar-Diemer-Gambit eine seiner Leichtfiguren eingebüßt hatte. Adrian Berisha (7) verdoppelte nach einem Inder seine Türme, der Gegner verstopfte aber die offene Linie und man einigte sich auf remis. Auch Eberhard Christ (2) willigte in ein Remis, da sich gegen ihn auf d4 ein gestützter Springer postiert hatte, der aktiv nach f3 und e2 schaute. Im Englischen konnte Tobias Hagge (8) zwar auf seine Spezialität zurückgreifen, doch ging der Punkt verloren, da der Gegner gekonnt Gegenakzente setzte, die an ein Lanka-Training erinnerten. Stefan Leser (3) lehnte einmal ein Remisangebot ab, da die Suche nach Angriffsmöglichkeiten noch nicht abgeschlossen war, musste aber später doch die Punkteteilung hinnehmen, da er bereits zunehmend eingeengt stand und der Gegner mit einem starken Springer gar die Dame bedrohte. Eine recht verkeilte Stellung entstand bei Dirk Schmidt (5) nach einem schönen Sizilianer, doch konnte die Wirksamkeit eines Springers beim Kampf um das Zentrum nicht ausreichend nachgewiesen werden und am Ende erfolgte gegen ihn einzügiges Matt. Ein langwieriger Kampf im Damenendspiel war bei Stefan Günther (4) zu verzeichnen, doch geriet er, indem er das Eindringen der Dame in die eigene Königsstellung zuließ erheblich unter Druck, verlor eine Leichtfigur und konnte nicht einmal ein Unentschieden erreichen, da der Gegner alle Möglichkeiten zum Dauerschach verhinderte. Abschließend sah man ein über den Stonewall entstandenes Turmendspiel bei je 2 Bauern, welches Zbigniew Szczep (1) zu gewinnen suchte, aber er doch am Ende, da alle Bauern den Kampfplatz verlassen hatten, in ein Remis einwilligen musste. Es verbleiben in der Saison noch zwei Spieltage.

Wie gewonnen, so zerronnen

Im Titelkampf der Landesliga musste Weingarten I am Sonntag im Auswärtsspiel gegen Obersulmetingen I eine knappe Niederlage einstecken und verspielte damit seine Chance, Tabellenführer Markdorf I zu überholen. An Brett 7 konnte Wieland Hoffmann punkten, da er mit druckvollem Spiel am Königsflügel unter Einschaltung beider Türme, der Dame und eines Läufers operierte. Eine Niederlage gab es hingegen an Brett 2 für Eberhard Christ. Hier schlug ein verheißungsvoller Angriff ins Gegenteil um, da ein Läufer seine Dame, die nur schwer ausweichen konnte bedrohte und danach Matt einleiten wollte. An Brett 8 einigte man sich bei ungleichfarbigen Läufern durch Dominik Kern, der vielleicht nach der Eröffnung etwas aktiver durch einen Stützpunkt mit Se4 gestanden hatte ebenso, wie an Brett 4 durch Maximilian Habisreutinger, der hier allerdings vorübergehend mit 3 Bauern weniger spielte und sich in ein Leichtfigurenendspiel rettete. Dirk Schmidt hielt an Brett 6 lange Zeit in seinem Königsinder stand, lief allerdings zum Schluss in eine Gabel, was die Niederlage besiegelte. An Brett 1 konnte Zbigniew Szczep im Stellungspiel kleine, doch sich mehrende Vorteile erlangen, was sich in einem eingeengten Läufer am besten zeigte, und er den nun forcierten Befreiuungsschlag des Gegners widerlegte. Stefan Günther spielte an Brett 5 energisch und gab einen Springer, um in der Doppelstrategie Lollymatt oder Angriff auf die Dame Vorteil zu erzielen, der Gegner erfasste jedoch die komplexe Lage gut und siegte, nachdem gegen jede Drohung ein Mittel gefunden war. Der volle Punkt an Brett 3 hätte der Mannschaft durch Stefan Leser noch den Tag gerettet, doch befand sich dieser nach einer sehr ansprechenden Partie, insbesondere vorteilhafter Stellung nach Damentausch in einem Turmendspiel wieder, wo er seinen Mehrbauern in Zeitnot nicht weiter verwerten konnte, zumal der Gegner geschickt verteidigte. So brachte das Remis nur den halben Punkt, was Weingartens knappe 3.5:4.5 Niederlage besiegelte.

Schwere Aufgabe meisterhaft gelöst

Mit einem 5:3 Erfolg am Sonntag gegen Markdorf I, den Tabellenführer in der Landesliga, hielt Weingarten I seine guten Aussichten in der laufenden Saison am Leben. Noch sind vier Spieltage zu absolvieren, doch wird Markdorf einmal spielfrei und damit ohne Punkte bleiben. Beide Mannschaften traten fast in Bestbesetzung an. Zunächst unterlag Dirk Schmidt (7) nach lange ausgeglichenem Königsinder, doch holte Eberhard Christ (2) einen halben Punkt bei interessantem Dame-Läufer-Schema. Maximilian Habisreutinger (5) war agressiver Spielweise ausgesetzt und konnte durch die lange Rochade sein Läuferpaar zum Gegenangriff vorbereiten, musste aber nach Abtausch doch die Segel streichen. In der Stellung von Julian Kraft (3) strahlten die Läufer schön in die gegnerische Königsstellung hinein, so war es eher bedeutungslos, dass sein Gegner mit den Zeitregeln nicht vollends vertraut schien und der volle Punkt dadurch geholt werden konnte. Wieland Hoffmann (8) kämpfte erfolgreich am Damenflügel und verfügte dort über einen ausgezeichneten Stützpunkt für seinen Springer, den der Gegner nur auf Kosten einer Qualität beseitigen konnte. Zbigniew Szczep (1) hatte sich lange auf seinen schweren Gegner vorbereitet und war gegen die oft auch von ihm eingesetzte Englische Eröffnung erfolgreich, wobei er sich nicht scheute, nach kurzer Rochade den Bauern nach g5 in Bewegung zu setzen. Das Mallheur eines Fingerfehlers wendete die Partie von Stefan Günther (6), der im Anschluss mit einem Turm und zwei Bauern gegen zwei Türme spielen musste, doch seinen König in eine Pattstellung flüchten konnte. Zum Schluss spielte noch Stefan Leser (4). Hier blieben die Könige in der Mitte und mussten sich Springerangriffe gefallen lassen, doch waren am Ende zwei Mehrbauern und kluge Damenmanöver zu verzeichnen, sodass auch dieser Punkt an Weingarten ging und den 5:3 Endstand besiegelte.

Weingarten zeigt sich erneut überlegen

Mit einem 7:1 Ergebnis gegen die stark ersatzgeschwächte Mannschaft von Post SV Ulm gelang dem SV Weingarten in der Landesliga am Sonntag ein in dieser Höhe unerwarteter Heimerfolg. Den Reigen eröffnete Dirk Schmidt (7), als er Im Besitz des Läuferpaars und eines Mehrbauern zur Umwandlung schreiten konnte. Julian Kraft (3) erhöhte mit seinem Springerpaar und gewollt vorübergehendem Qualitätsnachteil sehenswert. Eine Variante des Wolgagambits ermöglichte es Tjark Trienekens (5) die dort zahlreichen Fallstricke zur Verwirrung des Gegners so zu nutzen, dass er schließlich aufgab. Stefan Leser (4) gelang es, den verwundbaren Punkt f7 für den Qualitätsvorteil zu nutzen, doch wehrte sich sein Gegner noch lange zäh, ehe der Punkt für Weingarten in trockenen Tüchern war. Ebenfalls auf Gewinn stand Eberhard Christ (2), wollte es aber in Eleganz erreichen, wobei ihm das Missgeschick das Ergebnis ins Gegenteil verkehrte. So kam Ulm zum einzigen Ehrenpunkt. Stefan Günther (6) erzielte einen Mehrbauern, der im Turmendspiel den Ausschlag zum Sieg gab. Eine sehr interessante Partie spielte Zbigniew Szczep (1) bei ungleichfarbigen Läufern und je einem Turm, wobei die weit nach vorn gerückten b- bzw- g-Bauern zwei gleichzeitige Schwächen in der gegenerischen Stellung bedeuteten. Wieland Hoffmann (8) besaß die minimal schwächere Bauernstruktur bei sonst Gleichstand, konnte aber das Turmendspiel letztlich doch für sich entscheiden. Der Gesamtsieg fiel dadurch überaus deutlich aus.

Erfreulicher Auftakt in der Landesliga

Der Schachverein Weingarten startete am Sonntag mit seiner 1. Mannschaft bei einem Auswärtsspiel gegen Lindau I mit einem 5,5 : 2,5 – Erfolg in die neue Saison der Landesliga. Die zuletzt als Vizemeister fungierenden Lindauer zählen sicher zu den Schwergewichten der Liga. Dennoch ging Weingarten beherzt an die Aufgabe und erreichte durch ein Remis an Brett 2 mit Eberhard Christ, sowie einen ausgesprochen glücklichen Sieg durch Dirk Schmidt, Brett 6, einen guten Start. Für Christ gab es nach Abtausch des Nimzo-Läufers und blockierten Bauern im Zentrum am Königsflügel kein Durchkommen, während Schmidt in verlustreicher, wenige Züge vor Matt sich befindlicher Stellung eine Unachtsamkeit des Gegners mittelst Grundlinien-Matt konterte. Zbigniew Szczep, Brett 1, überzeugte im Turm-Läufer-Endspiel bei schwieriger Bauernformation und erhöhte erfolgreich für Weingarten. Brett 8 sah durch Josef Möhrle eine Niederlage, die durch voranstürmende gegnerische Bauern eingeleitet wurde und die Wirkung eines abseits stehenden Springers vermissen ließ. An Brett 5 kämpfte Stefan Günther erfolgreich gegen die Holländische Verteidigung, als der Gegner mit der Öffnung der G-Linie Mattangriff erhoffte, Günther jedoch das Geschehen auf die H-Linie umwidmete. Die vielleicht dramatischste Partie spielte sich an Brett 4 mit Neuzugang Tjark Trienekens ab. Im Zeitnotfinale zog sein jugendlicher Gegner, der am Königsflügel unter Druck stand, alle Register seines Könnens. Ein kühler Kopf verfolgte aber weiter die Weingärtner Siegesabsichten und holte sich zunächst die Qualität und danach auch den vollen Punkt. Wieland Hoffmann sah sich im Mittelspiel an Brett 7 einer komplett zugebauten Stellung gegenüber, erreichte aber mit viel Geduld im Manövrieren ebenfalls einen Sieg. Die Sizilianische Verteidigung führte, wie so oft bei gegensätzlichen Rochaden zu einem scharfen Spiel, das Stefan Leser an Brett 3 bei zunächst starkem Angriff dennoch in ein minimal unvorteilhafteres Endspiel übergehen lassen musste und das er am Ende verlor. Das trübte aber die Stimmung wenig, denn Weingarten I schlägt mit Lindau I am 1. Spieltag einen Spitzengegner.